Kuchen im Glas

Was gibt es bei diesem Wetter schöneres, als in der Sonne zu sitzen und ein Stück Kuchen zu essen? Nicht jeder hat einen sonnigen Balkon oder Garten zur Verfügung oder jedes Wochenende Zeit (und Lust) zu backen oder genug Leute, die bei der Vernichtung helfen. Sich immer beim Bäcker ein Stück Kuchen zu holen ist natürlich eine Lösung, aber geht auf der einen Seite irgendwann ins Geld und produziert auf der anderen einen ganz schönen Haufen Müll.

In unserem zwei-Personen-Haushalt treffen die meisten der oben genannten Dinge zu. Backen ist dann doch zeitaufwändiger als man denkt und der fertige Kuchen, den man im Supermarkt kaufen kann, wenn der Bäcker zu teuer ist, ist eigentlich nur süß. Bei Stöbern auf verschiedenen Websites oder in Backbüchern bin ich immer wieder auf „Kuchen im Glas“ gestoßen. Einmal backen, Deckel drauf und lange genießen: das klingt doch nach einer guten Idee! Zudem kann man diesen Kuchen auch sehr einfach auf Ausflügen und Fahrradtouren transportieren.

Aber wird der Kuchen wirklich haltbar? Welche Gläser nimmt man am besten? Was muss man bei welchen Rezepten beachten? Es gibt viele Fragen, die einen immer wieder davon abhalten, Dinge einfach mal auszuprobieren. Doch als wir uns vornahmen, mehr auf Plastik und Abfall zu verzichten und uns näher mit Einkochen und dem Haltbarmachen von Lebensmitteln beschäftigten, muss man dann mit irgendwas endlich mal anfangen.

Für Kuchen im Glas füllt man den fertigen Teig in die ausgewählten Gläser. Diese sollte man am besten nur halb füllen. Der Kuchen wird ganz normal im Ofen gebacken, die Backzeit muss gegebenenfalls angepasst werden, da die Gläser vermutlich kleiner als eine Kuchenform sind. Nach einer positiven Stäbchenprobe werden die Gläser aus dem Ofen geholt und sofort verschlossen. Beim Auskühlen bildet sich dann optimalerweise ein Vakuum, wodurch die Kuchen haltbar werden.

Kuchen im Glas: befüllte Gläser ungebacken

Unsere Wahl fiel auf einen Marmorkuchen in Twist-Off-Gläsern von süßem Brotaufstrich, von denen wir genügend hatten. Am besten geeignet für Kuchen im Glas sollen Sturzgläser sein, also Gläser, deren Rand sich nach oben hin nicht verengt. Auch Weck-Gläser sind natürlich gut geeignet. 

Einen geraden Rand hatten unsere Gläser nicht, allerdings ist es gerade bei größeren Gläsern vielleicht eine gute Idee, wenn man den Kuchen stürzen und in Stücke schneiden möchte und nicht wie wir einfach aus dem Glas löffelt. Das Fetten und Ausstreuen mit Mehl oder Semmelbröseln haben wir im Eifer des Gefechts vergessen, was sich aber nicht als dramatisch herausgestellt hat. Der fertige Kuchen lässt sich gut vom Rand lösen.

An Rezepten eignen sich laut der verschiedenen Quellen am besten einfache Rührteige ohne Obst, bei denen die „Heiß verschließen“-Methode bedenkenlos angewendet werden kann. Bei Teigen, die Obst enthalten empfiehlt es sich, den fertigen Kuchen noch einmal einzukochen. Beim „Heiß verschließen“ sollte man die Deckel vor dem Verschließen in heißes Wasser legen, um ein Springen des Deckels zu verhindern, da dieser auf die heißen Gläser direkt aus dem Ofen gedreht wird.

fertiger Kuchen im Glas mit eingestecktem Löffel

Unser Fazit: innerhalb von zwei Tagen haben wir schon zwei Gläser verputzt, der Kuchen schmeckt gut und ist schön saftig. Allerdings lässt sich so natürlich kein Haltbarkeitstest durchführen, aber vielleicht gibt es beim nächsten Mal kleinere und dafür mehr Gläser und wir hauen uns die nächsten Tage mal ordentlich auf die Finger. Vakuum hatte sich in beiden bisher geöffneten Gläsern gebildet und scheint sich auch bei den anderen Gläsern gezogen zu haben. Das „Heiß verschließen“ hat also soweit funktioniert.

Achtung! Selbst wenn sich ein Vakuum gebildet hat, sollte man sich bei eingekochten Lebensmitteln immer auf all seine Sinne verlassen und vor dem Verzehr daran riechen und gegebenenfalls probieren. Außerdem sind eine saubere Arbeitsweise in der Küche sowie frische Zutaten sind wichtig.

Wer sich weiter in das Thema vertiefen möchte, hier ein paar Anregungen: 

Facebookgruppe „Einkochen wie zu Omas Zeiten“

Text JG, Bilder JG & BG