Der deutsche Wald

Viele Dichter haben ihn in Worten verehrt, viele Komponisten fanden es angemessen, diese Worte anschließend zu vertonten, den deutschen Wald.

Ich habe heute mal nachgeschaut, wie sich das heute so anfühlt, echt im Wald zu sein.

Eine entlegene Stelle ohne Wege, ein versteckter mooriger Teich mit einer Insel in der Mitte. Stundenlang habe ich dagesessen und bin so leise wie möglich durchs Unterholz geschlichen und habe alle Eindrücke in mich (und meine Kamera) aufgesogen.

Ach ja, Müll eigesammelt habe ich nebenbei auch noch.

Und erst als ich auf dem Rückweg zu meinem Fahrrad am großen Waldweg war, habe ich wieder Menschen getroffen. Sehr schöne Stunden waren das.

Kopf ist wieder frei, Seelenlage wieder im Lot, Gelassenheitsvorrat wieder aufgefüllt. Die Ruhe des Waldes mit Windgeräuschen, Vogelgezwitscher, Spechtgehämmer, Knacken von Zweigen ist doch etwas ganz anderes als die sterile Stille einer von innen verschlossenen Wohnung.

Also, irgendwas scheint dran zu sein am deutschen Wald, wobei mir das “deutsch” dabei überhaupt nicht wichtig ist.

Wo ich genau gewesen bin? Nicht weit von hier, nur ein paar Kilometer
von zuhause. Mehr verrate ich nicht.

Text und Fotos: JK