Bei herrlichem Sommerwetter zeigte sich am 18. Mai der Haidehof von seiner ganzen Idylle. Am Tag der offen Tür stellte sich das neue Projekt der „Regenerativen Landwirtschaft“ vor.
Schon ganz bald können hier erzeugte Nahrungsmittel samstags im Hofladen erstanden werden. Es soll auch die Möglichkeit geben, eine Gemüsekiste zu beziehen, die am Haidehof und einem anderen Standort wöchentlich abgeholt werden kann. Schon heute konnten vorgezogene Tomatenpflanzen für den eigenen Garten erworben werden. Es standen die unterschiedlichsten Sorten zur Auswahl. Tomaten müssen doch wirklich nicht nur rot und rund sein…
Kaffee, Wasser, Saft und Kuchen gegen Spende standen für alle Besucher bereit. Man konnte über den Hof schlendern, sich alles anzuschauen oder sich ein ruhiges Plätzchen suchen und ein wenig klönen. Natürlich gab es die Möglichkeit, sich einer der Führungen zu den Gemüsefeldern anzuschließen und etwas über das Projekt zu erfahren. Ich habe es wie folgt verstanden:
Das Konzept die „Regenerative Landwirtschaft“ hat es zum Ziel, dass der Boden durch die Bepflanzung über die Jahre an Qualität gewinnt und nicht verliert. Dabei kommen natürlich keine künstlichen Dünger zum Einsatz. Auch wird der Boden nicht im herkömmlichen Sinne bearbeitet. Denn durch ein Umbrechen oder Pflügen werden die Bodenlebewesen empfindlich gestört. Die Wurzeln werden nach der Ernte im Boden belassen und der Boden mit nicht benötigen Pflanzenteilen gemulcht. Dieses wirklich nachhaltige Gärtnern haben sich die Quereinsteiger durch Mitarbeit in vergleichbaren Projekten rund um den Globus angeeignet. Auch hilft ein weltweites Netzwerk beim Austausch und suchen von Problemlösungen.
In einem derzeit noch provisorischen Gewächshaus werden die Gemüsepflanzen vorgezogen, bevor sie in die 10 m langen und 5 m breiten Beetstreifen gepflanzt werden. Dabei werden die Pflanzen möglichst dicht aneinandergesetzt, so dass Unkräuter nicht gut dazwischen hochkommen und nicht so viel Feuchtigkeit verdunstet. Die Bewässerung erfolgt mit Sprinkleranlagen. Jeder Standort hat seine Besonderheiten und nun gilt es für die derzeit zwei fest angestellten Gärtnerinnen herauszufinden, wie sie die optimalen Bedingungen für das Gemüse schaffen können. Ziel ist es, in drei bis vier Jahren schwarze Zahlen zu schreiben und die gängigen Gemüse im Sortiment zu haben.
Die ersten Kühe mit ihren Kälbern sind auch schon da. Sie werden in kurzen Abständen umgeweidet, damit sich das Gras regenerieren kann. Sobald der mobile Hühnerauslauf genehmigt ist, soll er den Kühen folgen. Die Hühner werden dann die Kuhfladen auseinanderscharren, sich an den Maden und Käfern erfreuen und den Mist gleichmäßig verteilen. Dadurch wird der Weideboden sukzessive verbessert.
Es handelt sich bei der regenerativen Landwirtschaft als um keine eigene Methode, sondern stellt den Versuch dar, einen optimalen und echten nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln zu ermöglichen. Dabei fließen Elemente der Permakultur, dem Ökolandbau und weiteren Richtungen mit ein.
Ein super spannendes Projekt und ich drücke allen Beteiligten die Daumen für ein erfolgreiches Gelingen!
Autor: SP (Text und Bilder)